Patientengeschichten

Ran Lan Chien

Chien und seine Familie gehören zur Minderheit der Gia Rai. Sie leben in einem kleinen Holzhaus, das sie von den Großeltern geerbt haben. Strom und Wasser sind umsonst. In ihrem kleinem Garten bauen sie Gemüse an. Fleisch und Fisch essen sie nicht, dafür fehlt der Familie das Geld. Aber sie haben einen Fernseher gekauft, der jetzt den ganzen Tag läuft.

Die Eltern sind Bauern, haben jedoch kein eigenes Land und arbeiten auf Tagelöhnerbasis beim Reisanbau. Immer wenn es Arbeit gibt, gehen sie auf's Feld. Sie arbeiten dann von 7-16 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Alle vier Großeltern sind bereits gestorben, so dass sie niemanden für die Kinderbetreuung haben und das Kind während der Arbeit abwechselnd auf dem Rücken tragen. Chiens Mutter hat davon oft starke Rücken- und Körperschmerzen. Sobald Chien laufen kann, muss er zu Fuß mit aufs Feld. Für einen privaten Kindergarten fehlt der Familie das Geld, einen staatlichen gibt es bei ihnen nicht.

Mit 6 Jahren kommen die Kinder in die Schule. Nach dem 5. Schuljahr ist diese beendet. Chien ist das erste Kind mit einer Spaltbildung in dem Dorf, so dass alle Nachbarn in den ersten zwei Tagen nach seiner Geburt gekommen sind, um das Kind anzusehen. Alle Nachbarn haben großes Mitleid mit den Eltern gehabt.

Beide Eltern waren nach der Geburt sehr traurig und haben viel geweint. Lange wussten sie nicht,  dass eine Spaltbildung operiert werden kann. Eine Bekannte, die selbst ein Kind mit einer Spaltbildung hat, erzählte ihr von Deviemed. Da Chiens Vater arbeiten musste, wurde er von seiner Mutter und seiner Tante begleitet.